HERTA MÜLLER EINFACH NICHT MEHR AUFFINDBAR – Herta Müller ist seit gestern Nachmittag verschwunden. Die Polizei, die sofort eingeschaltet wurde, hat bereits zwei Verdächtige ausfindig gemacht: Einen Unbekannten, der sich unbefugt mit seinem roten Lieferwagen auf dem Gelände, auf dem Herta arbeitet, aufhielt und außerdem einen Handwerker, der verdächtige Antworten bei der Befragung gab und sein Auto auch ganz in der Nähe parkte. Die Polizei hat aus beiden Autos Haarproben sichergestellt… jetzt heißt es auf die Ergebnisse aus dem Labor zu warten! Wer hat Herta entführt? Und geht es ihr gut? Denn sie hat eine genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit, zystische Fibrose…

Dies war zum Glück nur ein fiktiver Fall zu einem sehr realen Projekttag, der auf dieser Erzählung basiert. Wir, der Biologie-Leistungskurs und der Biologie-Grundkurs der Klassenstufe 11, durften diesen Fall molekularbiologisch untersuchen, dank des „Amgen Biotech Experience“ Programms, über welches die notwendigen Materialien zur Verfügung gestellt wurden.
Herta Müller hat die Krankheit zystische Fibrose, bei der das „CFTR“-Gen deutlich kürzer ist als bei gesunden Menschen. Dies haben wir uns zu Nutze gemacht. Wir haben zuerst durch eine Polymerasekettenreaktion (PCR) den relevanten DNA-Abschnitt aus den erhaltenen Proben vervielfältigt. Zur Auftrennung und Sichtbarmachung der entstandenen Fragmente haben wir anschließend eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt. Dadurch konnten wir die entstandenen Banden im Gel mit den zusätzlich zu unseren DNA-Proben mitgeführten Positiv- und Negativkontrollen vergleichen und so den mutmaßlichen Täter ermitteln. Warum sollte DNA einer kranken Person in einem Auto von einem gesunden Menschen gefunden werden? Vielleicht, weil er die kranke Herta entführt hat?!

Ich bedanke mich im Namen von der Klassenstufe 11 herzlich für die Organisation und Durchführung dieses spannenden und lehrreichen Projekttags bei Frau Dr. Frenzel und Frau Grahle. Vielen lieben Dank!

Lotte Kühne
Klasse 11a