Unser Deutsch-Leistungskurs besuchte am gestrigen Donnerstagabend eine Vorstellung im familiären Kriminaltheater in Berlin.

Gezeigt wurde eine Umsetzung des US-amerikanischen Kammerstückes „12 Angry Men“ des Autors Reginald Rose. Hier geht es um ein Gerichtsverfahren in den USA, in dem „die zwölf Geschworenen“ (so der deutsche Titel) über die Schuld oder Unschuld eines jungen Angeklagten entscheiden müssen. Das Drama zeigt, wie sich durch kritisches Hinterfragen und abenteuerliche Diskussion ein anfänglich scheinbar eindeutiges Urteil in berechtigte Zweifel verwandelt und einem Menschen am Ende das Leben rettet. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Justizsystem bildet ein Bindeglied zu unserer Abiturlektüre im Fach Deutsch.

In beiden Werken wird die menschliche Rechtsprechung als fehlerhaft dargestellt: In „Corpus Delicti“ ist es unfehlbar und erlaubt keine Widerrede, während es in „Die 12 Geschworenen“ von Vorurteilen und Gruppendynamik beeinflusst wird. Beide Werke kritisieren sowohl Rassismus als auch blinden Gehorsam und die unkritische Akzeptanz scheinbar eindeutiger Beweise. Die zwölf Schauspieler verkörperten sehr unterschiedliche Charaktere aus unterschiedlichsten sozialen Bereichen, die rasante Entwicklung der Handlung machte die zweistündige Vorstellung für uns dauerhaft spannend.

Ein Besuch dieser Inszenierung wird von uns „einstimmig“ empfohlen. Als Ergänzung empfehlen wir auch den Oscar-nominierten Film von 1957 (USA) oder auch die deutsche Umsetzung aus dem Jahre 1963.

Der Deutsch-Leistungskurs der Klassen 12a und 12b

Der Abdruck des Szenenfotos erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Kriminaltheaters Berlin, Sascha Funke.