Ein schöner Theaterabend in Berlin**

Im Rahmen des Deutschunterrichtes haben wir Schülerinnen und Schüler des Grundkurses 11 am 22.02.2020 das Berliner „Theater an der Parkaue“ besucht und uns das Stück „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang Goethe angeschaut. Um das prägende Werk der Klassik um den antiken Stoff, dem sich bereits Euripides widmete, besser verstehen zu können, war uns die Inszenierung von Nora Bussenius sehr willkommen.

Das antike Drama handelt von der weiblichen Hauptperson Iphigenie, welche durch Götterkraft von ihrer Opferung befreit und auf die Insel Tauris geschickt wurde, um ihr Leben in einem Tempel als Priesterin zu führen. Nachdem sie einen Heiratsantrag des Königs Thoas ablehnte, gab er ihr den Auftrag, zwei Gestrandete vor der Insel umzubringen. Nach einem emotionalen Kampf mit sich selbst erkennt Iphigenie, dass es sich bei den Neuankömmlingen um ihren Bruder Orest und seinen Kindheitsfreund Pylades handelt, welche von einem Orakel des Gottes Apollon auf die Insel geschickt wurden. Zusammen beschließen sie, Tauris zu verlassen und in ihre Heimat zurückzukehren. Ohne verlustreichen Plan mit vielen Opfern, sondern allein mit Klugheit und Menschlichkeit können sie den König von ihrem Wunsch überzeugen und er lässt sie schließlich gehen. Iphigenie bleibt am Leben; und zwar als Heldin, als Verkörperung von Humanität und als idealer Mensch.

Die Inszenierung von Nora Bussenius ist eine sich abwechselnde Mischung aus dem Originaltext Goethes und einer modernen Jugendsprache, dies spiegelt sich auch in den Kostümen wider: Aras, der Gehilfe des Königs, wird beispielsweise als ein Roboter-Dienstmädchen dargestellt. Auch die Musik war der heutigen Zeit angepasst, in den Übergängen zwischen den Aufzügen hörten wir überrascht Aufnahmen von Queen, Björk und Louis Armstrong, wobei jedoch beim Bühnenbildwechsel antike Bildmotive eingeblendet wurden. Die Schauspieler haben sehr lebendig und euphorisch gespielt, wodurch man regelrecht mitgerissen wurde. Auch wenn die Regisseurin einige Handlungsstränge ausgelassen hat und wir die Darstellung des Strandes von Tauris durch Unmengen an Plastikmüll etwas übertrieben fanden, störte es nicht den Gesamteindruck des Stückes.
Das Theaterstück war für uns Jugendliche gut verständlich und wenn man sich, wie wir vorher im Kurs, mit dem Inhalt befasst hat, sollte nicht allzu viel Verwirrung entstehen. Einige Unklarheiten konnten wir schließlich auch mit den uns begleitenden Lehrern besprechen und klären. Wir werden das Stück gern weiterempfehlen, nicht nur da es gut nachvollziehbar und locker modern inszeniert ist, sondern auch, weil es Probleme der heutigen Zeit, besonders unter dem Umweltaspekt, gekonnt darstellt.
Lena R. Klasse 11b