Als wir den Auftrag bekommen haben, interessante Fotos zu schießen, war ich erstmal ein wenig ratlos. Ich meine, alles kann interessant sein, es kommt eben auf den Betrachter an! Also setzte ich mir erst einmal Prioritäten. Erstens muss mir das Foto selber gefallen und zweitens fotografiere ich alles, was eigentlich nicht fotografiert wird. Mit dieser Zielsetzung stürzte ich mich in das Abenteuer Fotobeleg.
Schon Monate vorher hatte ich die ersten Fotos geschossen. Doch so leicht war das gar nicht. Wochenlang hatte ich meinen Fotoapparat mit mir herumgetragen und einfach alles fotografiert, was mir in den Weg kam. Hinterher hatte ich dann einen Haufen verwackelter und hässlicher Bilder. Aber das hielt mich nicht davon ab, weiter zu machen, denn die eigentlichen Schätze fand ich beim Anschauen der Bilder erst auf dem zweiten Blick. Beispielsweise als ich ein eher unscheinbares Wesen fotografiert hatte: einen Käfer und nein, nicht “Karl, den Käfer”.
Es war ein schöner Nachmittag im September, als ich von der Insekteninvasion angegriffen wurde. Diese Käfer waren überall auf unserem Balkon. Schnell nahm ich den Besen in die Hand, um sie irgendwie wegzuscheuchen, und das nur, um dann herauszufinden, dass diese Viecher fliegen konnten. Doch als ich am nächsten Tag wieder auf den Balkon ging, war alles ganz ruhig. Die Sonne schien und die Käfer, so schien es, nahmen ein ausgiebiges Sonnenbad. Erst dann habe ich den Käfer richtig betrachtet, um eine gewisse Schönheit in ihm zu finden.
Lara S., 11b