Die GDNÄ (Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte) ist ein interdisziplinärer Verband, in dem Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen zusammenkommen, um über Entwicklungen in den Bereichen Informatik/Mathematik, Technik, Biologie, Chemie, Physik und Medizin zu diskutieren. Das Schülerprogramm bietet jungen Talenten die Möglichkeit, in diesen Austausch eingebunden zu werden. Wir (Helene A., Dominick B., Emma R., Shaoxuan W.) hatten das Glück, diese Gelegenheit zu nutzen und machten uns am Donnerstag, den 12. September 2024, auf den Weg zur GDNÄ-Versammlung. https://www.gdnae.de

 

Der erste Tag

Schon am ersten Tag wurde klar, dass uns vier spannende und abwechslungsreiche Tage bevorstehen würden, voller interessanter Vorträge und neuer Perspektiven. Unsere erste Aufgabe bestand darin, uns auf eine Podiumsdiskussion vorzubereiten. Diese Diskussionen bieten Schülerinnen und Studierenden die Möglichkeit, zukunftsrelevante Fragen an Professorinnen eines bestimmten Fachbereichs zu stellen. Wir entschieden uns für das Fach Informatik und verbrachten zwei Stunden damit, gemeinsam Fragen zu entwickeln. Am Abend begannen die ersten Vorträge. Ein Highlight des Schülerprogramms ist „Wissenschaft in 5 Minuten“, bei dem junge Forschende ihre Projekte kurz vorstellen. Anne Marie Bobes gewann mit ihrem Vortrag „Wind2Light“, in dem sie ihre Entwicklung einer Windkraftanlage zur Versorgung von Straßenlaternen vorstellte. Anschließend berichtete Dr. Stefanie Kaiser über die Biodiversität im Aleutengraben. Sie hatte auf einer Expedition im Nordosten des Pazifiks die Verteilung von Isopoda (Tiefseeasseln) erforscht. https://www.gdnae.de/gdnae-tagung-2024-jugend-und-etablierte-wissenschaft-im-persoenlichen-austausch/

 

Der zweite Tag

Der nächste Tag begann mit der Verleihung mehrerer Auszeichnungen, darunter die Lorenz-Oken-Medaille an Armin Maiwald, das Gesicht der „Sendung mit der Maus“. Anschließend waren wir an der Reihe: Zwei Professoren stellten zunächst ihre Ausarbeitungen zu cyber-physischen Systemen und Large Language Models (LLMs) vor. Danach hatten wir die Möglichkeit, unsere Fragen zu stellen. Alle Fragen wurden ausführlich und verständlich beantwortet, und wir konnten uns sehr gut mit den Professoren austauschen. Später, wieder im Hörsaal versammelt, hatten wir die Ehre, einem Nobel-Vortrag von Prof. Dr. Ben L. Feringa beizuwohnen, in dem er die Kunst des „kleinen Bauens“ erklärte. Nanowissenschaften sind ein noch recht junges Feld, doch Feringa brachte uns seine Faszination näher. Er erzählte von seiner Kindheit, in der die Natur ihn schon früh begeisterte, und von seinem „Eureka“-Moment: dem Erfolg, ein Molekül im Nanobereich zu erzeugen, das sich selbstständig bewegt. Am Ende seines Vortrags gab er einen Ausblick auf die Zukunft von Nanomotoren und Nanorobotern. https://www.gdnae.de/fotojournal-tagesaktuelle-impressionen-von-der-gdnae-tagung-2024/

 

Der dritte Tag

Der Samstag, 14. September 2024, begann mit der Verleihung der Liebig-Denkmünze an Prof. Dr. Katharina Landfester. Als Polymerchemikerin entwickelt sie funktionale und aktive Nanokapseln, die als Wirkstoffträger und künstliche Organellen fungieren. Im Anschluss folgten zwei weitere Fachbereiche und Podiumsdiskussionen – diesmal Chemie und Biologie. Besonders spannend war der Vortrag über die Phosphatversorgung von Pflanzen mithilfe des Mykorrhiza-Pilzes. Wie auch an den vorangegangenen Tagen folgte eine beeindruckende Präsentation, diesmal ein Leopoldina-Vortrag von Prof. Dr. Martin Lohse über Placebo-Effekte. Placebos sind Medikamente ohne Wirkstoffe, die dennoch erstaunlich wirksam sein können. Lohse zeigte anhand zahlreicher Beispiele die Vorteile von Placebos auf und betonte, wie wichtig die Empathie eines Arztes gegenüber seinen Patienten ist – denn auch dies kann einen Placebo-Effekt auslösen. Den Abschluss des Tages bildete eine Kulturnacht im Museum Barberini.